Sugar Ray / No Cerveza No Trabajo
No Cerveza No Trabajo
1992 gründeten Mark Sayers McGrath (Gesang), Charles Stanton Frazier (Schlagzeug), Matthew Murphy Karges (Bass), Craig 'DJ Homicide' Bullock (Turntables) und Rodney Sheppard (Gitarre) die Funk-Metal-Band Sugar Ray, benannt nach der Box-Legende Sugar Ray Leonard, der als Profi fünf WM-Gürtel in unterschiedlichen Gewichtsklassen errang.
Als Grund gaben sie an, ..."das Charismatische Auftreten des Profi-Boxers würde bestens zu dem Stil passen, den sie musikalisch präsentieren: technisch versiert und bei Bedarf enorm schlagkräftig!
Bis zur Gründung von Sugar Ray hatten alle von ihnen einen mehr oder weniger geregelten Job.
Rodney zum Beispiel verdiente sein Geld mit Telefonaquise, Basser Murphy arbeitete in einer Pizzeria, Mark - zukünftiges 'Aushängeschild' der Band - fuhr als Lastwagenfahrer durch die Gegend, Stan verdiente sich als Anwaltsgehilfe seine Brötchen und Craig legte bei einem Radiosender Platten auf.
Nur Rodney durfte schon etwas 'Künstlerluft' schnuppern, denn er war bereits als Steppke ein kleiner Star in der Kinderserie "Land Of The Lost".
Alle fünf stammen aus Kalifornien und was liegt da näher, als das eigene, recht sonnige Gemüt auch auf die Musik ausstrahlen zu lassen.
Während man bei den ersten Werken noch zu sehr in Richtung Crossover schielte, hat sich die Band mehr und mehr dieser Schublade entledigt.
Warum sich auch in stilistische Zwänge begeben? Also bewegen sie sich gekonnt zwischen druckvollem Crossover, machen aber auch bei locker flockigen Ska, Pop und Surf-Rhythmen eine gute Figur.
Bevorzugt singt man worüber? Natürlich über schicke Autos, tolle Frauen und Alkoholika.
Außerdem besitzt der Chaotenhaufen jede Menge (oftmals schwarzen) Humors, was auch auf "No Ceerveza No Trabajo" eindrücklich bewiesen wird. Das zeigt sich bereits schon in dem Titel (auf deutsch): 'kein Bier keine Leistung' - nun - diesbezüglich werden ihnen unsere männlichen Kollegen wohl aus vollsten Herzen zustimmen.
Acht Tracks sind auf dem Video enthalten und die sind ein bunt gemischter Sommerstrauß der verschiedensten Rhythmen.
Beginnend mit "Caboose", bei dem noch recht deutlich die Crossover-Wurzeln zu hören sind, fehlen auch die spaßigen Clips zu dem Krachern "Mean Machine, "10 Seconds Down" und "Iron Mic" nicht, mit denen 1995 bereits die Musiksender geknackt wurden.
Zwischen den einzelnen Sequenzen haben die Mütter von Mark, Charles, Matthew, Craig und Rodney das Wort und geben Familieneinblicke.
Bei der Singelauskoppelung "Fly" aus dem Album "Floored" mit Gastrapper Supercat wurden bereits deutlich zurückhaltendere Töne angeschlagen.
Und immer wieder sind lustige Features der einzelnen Bandmitglieder zwischen den Clips eingeflochten, oder auch kleine Geheimnisse aus dem Privatleben, so dass das Zuschauen für Sugar Ray-Fans nie langweilig wird.
Auch eine Dokumentation zum Videodreh von "Every Morning" gibt es zu bestaunen. Klar, dass es auch hier nicht ganz so bierernst zugeht.
Sowohl "Every Morning" als auch das folgende "Someday", beides locker-flockige Pop-Songs von dem 1999er Album "14:59", schafften es kurz nach deren Erscheinen sofort in die Hitlisten.
"Falls Apart" - ein Track vom "Sugar Ray"-Silberling, ist als Bonus enthalten, dazu gibt es eine ausführliche Diskografie und den Weblink für weitere Infos.
Kritikpunkt ist die recht dürftige Spielzeit von nicht mal einer Stunde!
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Band aus Orange County auch weiterhin ihr sonniges Gemüt sowie ihre erfrischende Unbekümmert bewahrt.
Ganz relaxt mit einem 'zuckrigen Lichtstrahl' im Gepäck kann der Sommer nun endlich kommen.
Technik:
Tonformat: DD 5.1 + L-PCM Stereo
Bildformat: 4:3 (NTSC)
Disc-Type: DVD-9
Ländercode: 2/3/4/5 (NTSC)


Spielzeit: ca. 55:00, Medium: DVD, Warner Music Vision, 2005
1:Caboose 2:Mean Machine 3:10 Seconds Down 4:Iron Mic 5:Fly (Featuring Super Cat) 6:Rpm 7:Every Morning 8:Someday
Bonus: Falls Apart
Ilka Czernohorsky, 22.07.2005